Der Organismus eines jeden Lebewesens ist eine Symbiose verschiedenster Mikroorganismen. Der Körper eines Esels ist von Milliarden anderer Spezies besiedelt. Diese Mikroben bilden ein Mileu, das es dem Esel überhaupt erst ermöglicht, zu leben.
 
Beispiel Verdauungstrakt: Die Verdauung beginnt bereits in der Mundhöhle. Das ist beim Esel genauso wie beim Menschen. Alleine in der Maulhöhle leben hunderte verschiedener Arten von Mikroben. Bakterien, Pilze, Hefen, Amöben alle diese Lebensformen fühlen sich im feucht-warmen Klima wohl und besiedeln fröhlich die Schleimhäute, die Zunge und die Zahnzwischenräume. Klingt unangenehm? Diese Lebewesen sind deutlich besser als ihr Ruf und haben eine absolute Daseinsberechtigung.

Die Besiedlung mit Mikroorganismen zieht sich, von dort ausgehend, durch das gesamt Verdauungssystem. Ohne Mikroorganismen wäre eine Verdauung und Verwertung von Futter nicht möglich. Das Mikrobensystem im Verdauungstrakt ist auch für ein funktionierendes Immunsystem verantwortlich. Dies haben zahlreiche wissenschaftliche Studien bereits belegt, wenngleich es hier noch viele Rätsel zu entschlüsseln gibt.

Dieses komplexe System ist anfällig für Störungen durch verschiedene Einflüsse. Falsche Fütterung, z.B. mit zu hohem Zuckeranteil, kann dieses System nachhaltig stören und zerstören, wodurch das Immunsystem geschwächt und verschiedenen Krankheiten Vorschub geleistet wird. Auch der verstärkte Befall mit Parasiten wird durch ein geschwächtes Immunsystem begünstigt.

Parasiten sind Lebewesen, die in und auf den Eseln heimisch sind aber nicht grundsätzlich zum symbiotischen System gehören. Es wird unterschieden zwischen Endoparasiten, diese leben im Inneren eines Organismus und Ektoparasiten, welche äußerlich auftreten. Jedes Lebewesen wird von diesen "Mitreisenden" besiedelt. Ein gesunder Esel, in artgerechter Haltung, mit einem intakten Immunsystem, hat in der Regel keine Beschwerden durch die Besiedlung mit diesen kleinen "Monstrositäten". Kommt es jedoch zu Störungen und Beeinträchtigungen durch verschiedene Faktoren, kann aus ein paar Individuen ein starker Befall werden, der dringend behandelt werden muss.

Zu den Endoparasiten zählen die Würmer. Jeder Esel hat sie - im Allgemeinen in einem überschaubaren Ausmaß. Es gibt verschiedene Arten von Würmern die in den Eseln siedeln können. Dies schadet den Eseln nicht prinzipiell. Im Laufe der Evolution hat sich der Organismus hervorragend angepasst und ein paar Würmer hier und da werfen eine Esel nicht aus der Bahn.

in Freiheit lebende Esel erhalten ihr inneres Gleichgewicht durch den Verzehr von Rinden und Kräutern, welche ihre Vitalität, basierend auf einer gesunden Darmflora, unterstützen. Frei lebende Esel sind auch nicht gezwungen, ständig die selben Futterplätze aufzusuchen oder in ihren Exkrementen zu stehen. Was hinten hinausfällt ist uninteressant, denn der Esel läuft auf der Futtersuche ja nach vorne weiter. In den heißen Heimatregionen der Esel sterben im Kot befindliche Wurmlarven bei Trockenheit und großer Hitze schnell ab. So reguliert sich alles auf ganz natürliche Weise.

Durch die üblichen Haltungsbedingungen, in denen die Langohren meistens gehalten werden, ist der mögliche Infektionsdruck deutlich höher, als für frei lebende Tiere. Neben einer artgerechten, gesunden und abwechslungsreichen Fütterung ist besonderer Wert auf eine sehr gut Stall- und Weidehygiene zu legen. Dazu zählt das tägliche Abmisten von Stall und Weide genauso, wie der regelmäßige Wechsel der Futterplätze und die besondere Pflege der Geilstellen auf der Weide.

Von den Eseln sollten regelmäßige Kotproben entnommen und mikroskopisch Untersucht werden, um festzustellen, ob es einen behandlungswürdigen Befall mit Würmern gibt. Es müssen immer Kotproben von allen vorhandenen Tieren entnommen werden. Gibt es einen Wurmbefall, so hat man mehrere Methoden, um dagegen vorzugehen. Welche Möglichkeit geeignet ist sollte in Absprache mit einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker entschieden werden.

Bei einem leichten Befall kann möglicherweise die Gabe spezieller "Wurmkräuter" bereits hilfreich sein, um alles wieder ins rechte Maß zu bringen. Ist ein Esel massiv befallen, so ist die Verabreichung der passenden chemischen Wurmkur nötig.

Chemische Wurmkuren sollten nie prophylaktisch sondern nur nach Befund verabreicht werden. Wenn Sie eine chemische Wurmkur verabreichen ist es zwingend, die Dosierung sorgfältig - je nach Gewicht des Tieres - zu bemessen. Eine leichte Überdosierung ist weniger problematisch als eine Unterdosierung.

Durch eine Unterdosierung kann es bei den Parasiten zur Gewöhnung kommen. Diese sind dann in der Lage das Gift zu kompensieren und es kommt zu Resistenzen. Resistenzen haben zur Folge, dass bewährte Mittel im Bedarfsfall nicht mehr helfen. So müssen neue Präparate entwickelt werden. Bevor diese auf den Markt gelangen, durchlaufen diesen neuen Medikamente einen langen Entwicklungsprozess, u. a. mit diversen qualvollen Laborversuchen an Tieren. Verhindern Sie dies, indem Sie Präparate mit Verantwortungsbewusstsein und Verstand einsetzen.

Mittels Kotprobenuntersuchung können viele aber nicht alle Arten von Würmern gefunden werden. Daher ist eine wurmfreie Kotprobe nicht gleichbedeutend ist mit einem wurmfreien Esel.

Mögliche Anzeichen eines Wurmbefalls können folgende sein: Blähbauch, Abmagerung, stumpfes Fell, Kotwasser, Durchfall, Kolik, vermehrtes Scheuern der Schwanzrübe - bis hin zu offenen Wunden.

Je nach Art der Würmer besiedeln diese nicht nur den Darm. Würmer können sich in der Mundschleimhaut, im Blut, in der Lunge, im Magen usw. ansiedeln. Manche Spezies durchwandern den gesamten Organismus eines Esels und können dabei große Schäden anrichten. Massiver Wurmbefall im Darm eines Esels kann zu Koliken, z. B. durch Darmverschluss, führen.

Nachdem eine chemische Wurmkur verabreicht wurde, muss dringend darauf geachtet werden, dass über einen Spanne von ca. drei bis vier Tagen, die Eseläpfel nicht von Hunden gefressen werden. Der Verzehr von solchen Kotballen kann für einen Hund tödlich sein. Außerdem ist der Eselkot in diesem Zeitraum nicht geeignet, um auf dem Kompost zu landen, denn die Kompostwürmer nehme diese chemische Behandlung sehr übel. Die chemischen Substanzen werden dort auch nicht abgebaut und wenn Sie, z. B. als Hobbygärtner anschließend Ihr Bio-Gemüse damit düngen, nehmen Sie die Substanzen mit Ihrer Nahrung auf. Kontaminierter Mist sollte, wenn möglich getrocknet und verbrannt werden. Die Asche kann dann an einer örtlichen Müllsammelstelle abgegeben werden.
 
 

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